Frida Leiders Tristan-Auszug jetzt als DVD-R verfügbar
Ein Künstlerleben lang hat sich Frida Leider mit der Isolde beschäftigt, die zu ihrer großen Glanzrolle wurde. Seit ihrem ersten Auftreten als Isolde in Königsberg, bis zu ihrer eigenen Tristan-Inszenierung 1947 im Berliner Admiralspalast verwendete die Sängerin dafür dieses Exemplar des Klavierauszuges, der aus ihrem Nachlass stammt. Unzählige handschriftliche Vermerke und Eintragungen geben einen Eindruck von Frida Leiders ganz persönlicher Interpretation der Isolde. Die Seiten wurden sorgfältig gescannt, wo nötig restauriert und stehen nun auf DVD-R für die Forschung und interessierte Musikliebhaber zur Verfügung.
Ermöglicht wurde dieses Projekt durch eine Zuwendung der Mariann-Steegmann-Foundation.
Stolpersteine für die Sänger Juan Luria und Therese Rothauser verlegt
In Berlin wurden am 12. November sogenannte Stolpersteine für den Bariton Juan Luria und die Mezzosopranistin Therese Rothauser, sowie deren Schwester Katalin verlegt. Die Schwestern Rothauser waren 1942 aus ihrer Wohnung in der Konstanzer Straße 11 nach Theresienstadt deportiert worden, wo Therese 1943, Katalin 1944 starb.
Therese Rothauser hatte zuvor eine lange Karriere an der Berliner Hof- später Staatsoper, später bildete sie selbst Gesangschüler aus.

Stolpersteine für Therese und Katalin Rothauser
Der 1862 in Warschau geborene Juan Luria konnte auf eine große internationale Karriere zurückblicken, als er sich in Berlin als Pädagoge niederließ. Aus seiner letzten Berliner Wohnung in der Bleibtreustraße 44 floh er 1937 nach Holland, nach der Deutschen Besetzung wurde er interniert und schließlich nach Sobibor deportiert, wo er im Mai 1943 ermordet wurde.

Stolperstein für Juan Luria
Die Stolpersteine wurden von Mitgliedern der
FRIDA-LEIDER-GESELLSCHAFT
gestiftet.
Hilde Bahl (11.11.1908 - 13.5.2013)
Die langjährige Hausdame und Freundin Frida Leiders ist am 13. Mai im gesegneten Alter von 104 Jahren in Berlin gestorben.
Als Tochter eines Siemens-Ingenieurs geboren, und in Siemensstadt aufgewachsen, verbrachte sie einen Teil ihrer Kindheit in Japan, wohin ihr Vater versetzt worden war. Beruflich war sie als Anwaltssekretärin tätig, zeitweise lebte sie in Holland. 1948, nach dem Tod von Frida Leiders Mutter, übernahm sie die Rolle der Hausdame und Sekretärin im Künstlerhaushalt Frida Leider / Rudolf Deman. Die ursprüngliche Angestelltentätigkeit wandelte sich über die Jahre zur Freundschaft. Nach Rudolf Demans Tod 1960 stand sie Frida Leider bis ins hohe Alter und bis zu deren Tod 1975 treu zur Seite. Auch nach Frida Leiders Tod kümmerte sie sich unermüdlich um Nachlass und Nachruhm der Künstlerin.
Die Entstehung der Frida-Leider-Gesellschaft hat sie wohlwollend und mit aktiver Unterstützung begleitet. Zahlreiche Gemälde Frida Leiders, sowie originale Schellack-Platten, Noten,Programmhefte und Zeitungsausschnitte aus dem Nachlass Frida Leiders hat sie in die Obhut der Gesellschaft gegeben. Wir erinnern uns dankbar an einen liebenswerten und großzügigen Menschen!

Hilde Bahl (11.11.1908 - 13.5.2013)
CD-Veröffentlichungen
Die Frida-Leider-Gesellschaft wird in Zukunft auch historische CDs produzieren, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit Frida Leider stehen. Wir wollen die Chance dieser Plattform nutzen, um weitere wichtige Tondokumente erstmals oder wieder zugänglich zu machen.
NEU
Juan Luria
Juan Luria
20. 12. 1862 Warschau 21. 5. 1943 Sobibor
Juan Luria wird 1862 in Warschau als Johannes Lorie geboren. Er studiert bei Joseph Gänsbacher in Wien und Baks in Berlin. Bereits 1884 debütiert er an der Wiener Hofoper, ab 1885 ist er am Hoftheater Stuttgart engagiert, wo er später den Titel Königlich Württembergischer Hofopernsänger erhält. 1890 wird er für eine Saison an die Metropolitan Opera New York verpflichtet, wo er in acht verschiedenen Rollen auftritt.
Ab 1891 lebt er in Italien, wo er unter dem Namen Giovanni Luria an der Mailänder Scala engagiert wird. 1893 kreiert er an diesem Haus den Wotan in der Italienischen Erstaufführung der "Walküre" in Italienischer Sprache.
Nach Deutschland zurückgekehrt nimmt er in Berlin seinen Wohnsitz, von wo aus er in zahlreichen Opernhäusern erfolgreich gastiert. Ab 1908 widmet er sich fast ausschließlich seiner pädagogischen Tätigkeit. 1937 muss er als Jude Deutschland verlassen, und flieht nach Holland, wo er zuerst in Amsterdam, später in Den Haag weiter unterrichtet. Nach der Besetzung Hollands wird er verhaftet, später in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo er am 21. 5. 1943 ermordet wird.
Aus der Fülle der von ihm hinterlassenen Tonaufnahmen bietet diese CD eine repräsentative Auswahl, die einen Eindruck von der Vielseitigkeit des Sängers Luria geben will. Besonders wichtige Dokumente stellen die religiösen hebräischen Gesänge dar, die gemeinsam mit dem Chor der Neuen Synagoge Berlin aufgenommen wurden.
Bereits lieferbar sind die CDs
FRIDA WEBER-FLESSBURG
Oper Operette Lied Schlager
OTTILIE METZGER
in Oper und Konzert
GERTRUD BINDERNAGEL
sämtliche Opernaufnahmen 1921 - 1932
ALEXANDER HEINEMANN (1873 - 1918)
Herzoglich Anhalt. Kammersänger
Ausgewählte Aufnahmen 1908 - 1913
STERN'SCHES KONSERVATORIUM IN BERLIN
Schüler und Gesangslehrer 1878 - 1938
